Beispiel: Neuperlach. Der Münchner Stadtteil wurde in den 60er-Jahren errichtet. Hochhäuser, Beton und die Idee der „autogerechten Stadt“ prägen das Erscheinungsbild. In Neuperlach leben heute rund 50.000 Menschen, viele Gebäude und Freiräume sind sanierungsbedürftig. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, das Bildungsniveau liegt unter dem Durchschnitt.
Diese Herausforderungen sind für Europa nicht neu, so manche Metropole in der EU hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Nun hat die Europäische Kommission Neuperlach als Leuchtturmprojekt für das „Neue Europäische Bauhaus“ ausgerufen.
Münchner Stadtteil Neuperlach wird Leuchtturmprojekt
Denn Neuperlach soll nicht so bleiben, wie es ist. München plant, aus dem Quartier eine „Stadt der Zukunft“ zu machen: unter anderem mit zehn Teilprojekten aus allen Bereichen der Stadtentwicklung, vom zirkulären Bauen über regenerative Energie bis zu Jugendkultur im öffentlichen Raum. Dabei bindet die bayerische Landeshauptstadt die Menschen vor Ort zusammen mit Kultur- und Kreativschaffenden ein. Und auch unternehmerisches Denken und Handeln soll gefördert werden, gerade in Bevölkerungsgruppen, die bisher kaum einen Zugang dazu hatten.
Das Konzept überzeugte die Europäische Kommission, und das Vorhaben wurde im Mai 2022 als eines von fünf Leuchtturmprojekten mit Vorbildfunktion im Rahmen der Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ gefördert. Fünf Millionen Euro stellt die EU-Kommission bereit.
Nachhaltigkeit, Design, Überwindung sozialer Grenzen
München ist nicht die einzige europäische Metropole, die sich um Fördermittel bewirbt. 2023 geht die Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ in die nächste Runde. Neue Fördermöglichkeiten für die unterschiedlichsten Vorhaben sind bereits eröffnet und warten auf Antragsteller. Die besten Chancen haben Projekte, die Quartiere unter verschiedensten Gesichtspunkten zukunftsfest machen:
- Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Einklang mit der Natur
- Ästhetik und Design
- Inklusion und Überwindung sozialer Grenzen
- Inspiration durch Kunst und Kultur über reine Funktionalität hinaus
- Förderung von Dialog und Diskussion, quer durch die Kulturen, Berufe, Geschlechter und Generationen