Loading...
Schwerer Bagger auf der Baustelle. Blick auf den Bagger durch das Eisenrohr.
Bevor es losgeht mit dem Bauen, sind Bedarfsermittlung, Lebenszyklusbetrachtung und Nutzen-Kosten-Analyse unerlässlich.

So gehen Sie bei Wirtschaftlichkeitsunter­suchungen methodisch vor

Öffentliche Ressourcen müssen effizient und verantwortungsbewusst eingesetzt werden. Daher hat die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung (WU) bei öffentlichen Bauten eine entscheidende Bedeutung: Sie stellt sicher, dass öffentliche Bauherren wirtschaflich und sparsam handeln. Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen bilden die Grundlage für die Entscheidung über das „Ob“ und „Wie“ einer Baumaßnahme.

Schwierigkeiten entstehen oft bei der inhaltlichen Betrachtung der WU. Umso wichtiger ist es, das Ziel des Bauprojektes im Auge zu behalten. Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen sind äußerst komplex und daher aufwändig. In unserem Seminar "Wirtschaftlichkeit im öffentlichen Bauen" geben wir Ihnen wichtige Grundlagen für eine WU an die Hand. Sie lernen wesentliche Methoden der WU kennen, führen eine Bedarfsermittlung durch und analysieren Lebenszykluskosten.

Wir haben unseren Referenten Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bogenstätter von der Universität Mainz gebeten, Ihnen einen kleinen Einblick in die Inhalte des Seminars zu geben.

 

Interview

Herr Prof. Bogenstätter, Sie sprechen in unserem Seminar über die Nutzungskostenanalyse. Wie geht man dabei sinnvoll vor?

Das Vorgehen wird vom strategischen Ziel bestimmt. Das klassische Ziel ist der Vergleich von Beschaffungsvarianten: Bestand halten, kaufen, verkaufen oder an-/vermieten. Gebäudespezifische ‚Benchmarks‘ helfen nur bedigt weiter. Bei einer tieferen Betrachtung lässt sich der Instandhaltungbedarf für die Budgetplanung der nächsten 5 (bis 100) Jahre berechnen und bietet die Grundlage für Entscheidungen der Vorteilhaftigkeit unter den Aspekten Kosten, aber auch des energetischen Verbrauchs und des CO2-Fußabdrucks im definierten Lebenszyklus eines Gebäudes. Damit kann z. B. die Frage „Modernisieren oder nicht?“ beantwortet werden. Für die Variantenbildung gilt in beiden Fällen ein Top-Down-Ansatz: Der Start ist die Berechnung des Gebäudes (Gebäudeportfolio) auf Grundlage von Bauteilen, danach die Berechnung der einzelnen Maßnahmen.

Ihr Workshop heißt „In 5 Minuten ein komplettes Gebäude berechnen“. Wie schafft man das in dieser Kürze?

„In 5 Minuten“ klingt utopisch kurz. Das 5-Minuten-Ziel lässt sich durch viel Automatismus und Logik erreichen, das in einer Datenbank in einem einheitlichen Rechnenverfahren abgebildet wird. Eine händische Berechnung dauert sehr, sehr viel länger, macht aber im Grunde nichts anderes, aber anders. Wegen der Komplexität und wiederkehrenden Anwendung hilft hier ein Excel-Sheet nicht weiter. Wir zeigen, wie das geht und worauf zu achten ist.

Vielen Dank!

 

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bogenstätter ist Professor für Technisches Gebäudemanagement im Fachbereich Technik, Fachrichtung Bauingenieurwesen an der Hochschule Mainz. Zudem ist er Studiengangleiter Bau- und Immobilienmanagement / Facilies Management. Er forscht zu Fragen  der Unternehmensführung bei Immobilien, zum Beispiel zu Prozess- und Datenflussmodellierung, Personalbedarf und technischem Gebäudemanagement.

Profitieren Sie von unserem Experten!

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bogenstätter ist Referent unseres Seminars Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen  am 18. und 19. Januar 2024. Melden Sie sich gern hier an.